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1. Lesebuch für katholische Volksschulen - S. 163

1881 - Danzig : Boenig
163 zieht die Halbinsel von Norden nach Süden, fällt nach Westen steil ins Meer, nach Osten allmählich in das schwedische Tiefland ab. Die Flüsse (Elfe genannt) entspringen meist aus Seen und münden größ- tenteils in die Ostsee. Große Seen sind der Wenern-, Wettern- und Mälar-See. Die Gebirge sind reich an Metallen, die Abhänge an Nadelwäldern, die Buchten an Fischen, die Ebenen an Getreide, Lappland an Renntieren. Die schwedische Hauptstadt ist Stock- holm, in herrlicher Lage am Mälar-See, die norwegische Christiania. 7. Das Königreich Großbritannien und Irland ist die erste Handels- und Seemacht der Erde und die Beherrscherin der Meere, ein Jnselreich im Nordwesten von Europa. Es besteht aus den beiden großen Inseln Großbritannien und Irland und vielen umlie- genden kleinen. An Fläche steht es Preußen nach, übertrifft es aber an Bevölkerung. Umspült wird es von dem atlantischen Ozean und der Nordsee. Die beiden großen Inseln sind durch die irische See getrennt. Von Frankreich trennt es der Ärmelkanal und der enge Meerespaß zwischen Dover und Calais (spr. Kalläh). Der nörd- liche Teil von Großbritannien heißt Schottland, der südliche Eng- land. Das Meer dringt in breiten, tiefen Busen von Osten und Westen ins Land; die Küste ist reich gegliedert und hat überall die Anlegung von Häfen ermöglicht; über 100 Häfen zählt das Land. — Der Süden und Osten von Großbritannien ist Tiefland, der Norden und Westen Bergland. Irland ist größtenteils Tiefland. Die Flüsse haben keinen langen, aber einen ruhigen Lauf und erweitern sich an den Mündungen zu Meerbusen. Große Schiffe können vermittelst der Flut ins Innere des Landes gelangen. Außer den Flüssen hat England ein dichtes Netz von Kanälen und Eisenbahnen. Der wich- tigste Fluß ist die Themse. — Die Äcker werden mit Sorgfalt bebaut, die Wiesen sind unvergleichlich grün; darauf weidet prächtiges Vieh. Ein sehr großer Reichtum von Eisen und Kohlen findet sich in dem Lande. Nirgends giebt es mehr Fabriken aller Art, nirgends mehr Schisse und regeren Handel. — Die Engländer und Schotten sind meist evangelisch, die Irländer meist katholisch. Die Hauptstadt Englands ist London mit 4 Millionen Ein- wohnern, Schottlands Edinburgh, Irlands Dublin. Die größten Häfen sind nach London Liverpool (spr. Liwerpul) und Bristol, die größten Fabrikstädte Birmingham (in Metallwaren), Manchester (spr. Münntschestr) (in Baumwollenwaren) und Glasgow (in beiden). 8. Die Königreiche Spanien und Portugal nehmen die Py- renäen-Halbinsel im Südwesten Europas ein, und zwar Portugal den südwestlichen Teil, Spanien das übrige. — Die vierseitige Halb- insel hat die Größe Deutschlands, aber nur die Hälfte seiner Bevölke- rung. Auf Portugal kommt etwa % von Land und Leuten. Die Halbinsel ist von dem atlantischen Ozean und dem mittelländischen Meere umspült, im Norden durch den unwegsamen Gebirgswall der 11»

2. Lesebuch für katholische Volksschulen - S. 190

1881 - Danzig : Boenig
190 244. Kolumbus. Christoph Kolumbus war aus Genua in Italien gebürtig. Er hattze sich zu einem tüchtigen Seemanne ausgebildet und war zu der Überzeugung gekommen, daß man wegen der Kugelgestalt der Erde nach dem Osten Asiens und nach Indien gelangen müsse, wenn man gerade nach Westen über das atlantische Meer segele. Ob man auf diesem Wege zwischen Europa und Asien noch andere Länder antreffen würde, konnte er nur mutmaßen; doch waren einmal bei den Azoren zwei Leichname von fremdartigem Aussehen von Westen her ans Land getrieben. Der Ausführung dieses Gedankens hat Kolumbus mit seltener Beharrlichkeit sein ganzes Leben gewidmet. Als er mit seinem Plane, den Seeweg nach Ostindien in westlicher Richtung aufzufinden, in Genua und Portugal zurückgewiesen wurde, wandte er sich nach Spanien. Nachdem er hier acht Jahre lang gewartet hatte, ging man end- lich auf seine Vorschläge ein. Es wurde ein Vertrag abgeschlossen, nach dem Kolumbus Unterkönig aller neuen Länder werden, auch den Zehnten aller Einkünfte erhalten sollte. Mit drei kleinen Schiffen, von denen nur eins ein Verdeck hatte, und 120 Mann segelte Kolumbus 1492 von Spanien ab. Die kanarischen Inseln waren bald erreicht. Aber als man weiter nach Westen in das unbekannte Weltmeer hineinfuhr, da sank zuletzt den meisten der Mut, und es drohte unter der verzwei- felnden Mannschaft offener Aufruhr auszubrechen. Nur Kolumbus verlor die Hoffnung nicht, und nach einer Fahrt von 10 Wochen erreichte er glücklich das so lange ersehnte Ziel, 900 Meilen von Spanien. Er landete aus Guanahaui, einer der Bahamainseln, und hatte damit Amerika entdeckt. Die Insel, welche er für eine indische hielt, nannte er San Salvador d. h. Erlöserinsel. Die Bewohner hatten eine rote Hautfarbe, gingen nackt, kannten keinen Ackerbau und glaubten, die weißen Männer seien vom Himmel gekommen. Kolumbus segelte weiter und kam nach Kuba und Haiti, fand aber nirgends Anbau und indische Schätze. Darauf kehrte er nach Europa zurück und landete nach einer stürmischen Fahrt in Spanien. Seine Reise nach Barcelona glich einem Triumphzuge, und Ferdinand und Jsabella, das spanische Herr- scherpaar, überschütteten den kühnen Seefahrer mit Ehren und Gunstbezeigungen. Es war die glücklichste Zeit seines Lebens. 1493 unternahm Kolumbus eine zweite Reise nach Amerika und entdeckte mehrere Inseln. Auf einer dritten Reise 1498 fand er das Festland von Süd-Amerika auf. Aber boshafte Feinde wußten ihn in Spanien anzuschwärzen, und der große Entdecker wurde von dem neuen, königlichen Statthalter, der in Haiti er- schienen war, in Ketten nach Spanien geschickt. Hier wurde er

3. Lesebuch für katholische Volksschulen - S. 164

1881 - Danzig : Boenig
164 Pyrenäen von Frankreich geschieden. — Die Flüsse Duero, Tajv, Guadiana, Guadalquivir sind wasserarm, voll Klippen und Untiefen, darum wenig schiffbar, sie münden in den atlantischen Ozean. Der Ebro läuft in südöstlicher Richtung ins Mittelmeer. — Die bekanntesten See- und Handelsstädte an der Küste sind Oporto und Lissabon in Portugal, Kadix, Malaga, Kartagena, Va- lenzia und Barzelona in Spanien. Die Hauptstadt Spaniens ist Madrid auf öder Hochebene, die Portugals das herrliche Lissabon. 9. Die Republik Frankreich wird von Spanien durch die Pyrenäen, von Italien durch die Alpen, von der Schweiz durch den Jura, von Deutschland durch die Vogesen, von Belgien durch einen Festungsgürtel (z. B. Lille und Sedan) geschieden. Es stößt im Süden an das Mittelmeer, im Westen an den atlantischen Ozean mit dem Golf von Biskaya im Süden und dem Ärmelkanal im Norden. Am mittelländischen Meere liegt der große Handelshafen Marseille (spr. Marßäj) und der große Kriegshasen Toulon, außerdem die schöne Stadt Nizza mit mildem.klima. Vor der breiten Garonnemündung liegt die große, rege Handelsstadt Bordeaux (spr. Bordo), vor der Loir- (spr. Loar-) Mündung Nantes (spr. Nangt), an der Seine- (spr. ßähne) Mündung Ha vre (spr. Hawr) und weiter stromauf, bis wohin die Seeschiffe gehen, Rouen (spr. Ruang). — Von den hundert schiffbaren Flüssen sind die bedeutendsten: die Seine mit der Marne, die Loire, die Ga- ronne, die Rhone mit der Saöne (spr. Sohn). Viele Kanäle verbinden Flüsse und Meer. Der Boden ist meist sehr fruchtbar; Getreide, Obst und Wein gedeihen vortrefflich. Der Handel ist schwungvoll; der Gewerbfleiß blüht ähnlich wie in England; besonders sind Seidenwaren und Schmucksacheu von vorzüglicher Schönheit. Die Franzosen bekennen sich meist zur katholischen Religion. Die Hauptstadt des mächtigen Landes, das Deutschland an Aus- dehnung und Volkszahl etwas nachsteht, ist das stark befestigte und herrlich an der Seine gelegene Paris mit 2 Millionen Einwohner. Andere wichtige Städte sind Versailles (spr. Werßaj) mit herr- lichen Wasserkünsten, Lyon, die zweite Stadt des Reiches und der Mittelpunkt der Seidenfabrikation, Rheims (spr. Rängs) und Orleans (spr. Orleang). 10. Das Königreich Italien umfaßt die Apenninen-Halb- insel, Sizilien, Sardinien und eine Anzahl kleiner Inseln. Lange ist die Halbinsel mit der Hauptstadt Rom das Haupt der Erde und die Gebieterin der Völker gewesen. Noch heute hat die katholische Kirche der ganzen Welt zu Rom in dem Papste ihr Oberhaupt. — An Fläche wie Bevölkerung kommt Italien Preußen etwa gleich. — Umspült sind Inseln und Halbinseln von dem mittelländischen, adriatischen, tyrrhenischen Meere und dem Golf von Genua, von Frankreich, der Schweiz und Österreich aber durch

4. Realienbuch für niedere Volksschulen - S. 30

1880 - Danzig : Axt
30 Ii. Teil. Erdbeschreibung. Europa. Zweiter Abschnitt. Europa. 10 Millionen qkm, über 300 Millionen Einwohner. Allgemeines. Unter den 5 Erdteilen ist Europa nach Australien der kleinste Erdteil. Dennoch üben seine Staaten durch die hohe Bildung imb Macht der Völker einen großen Einfluß auf die übrigen Weltteile aus. Grenzen. Halbinseln. Das nördliche Eismeer im Norden, Asien im Osten, das Mittelmeer im Süden und der atlantische Ocean im Westen. — Kanin, ,Kola, Skandinavien und Jütland im Norden, die Pyrenäen-Halbinsel, die apenninische Halbinsel, Morea und die Krim im Süden. Hauptländer. Jnosteuropa: Rußland mit denhanptstädtenpetersburg und Moskau. In Nordeuropa: England mit der Hauptstadt London. Dänemark mit der Hauptstadt Kopenhagen, S chw eden und Norwegen mit den Hauptstädten Stock- holm und Christiania. In Südeuropa: Spanien mit der Hauptstadt Madrid, Por- tugal mit der Hauptstadt Lissabon, Italien mit der Hauptstadt Rom, die Türkei mit der Hauptstadt Konstantinopel, Griechenland mit der Hauptstadt Athen. In Mitteleuropa rfrankreich mit derhauptstadt Paris, die S ch w e i z mit der Haupt- stadt Bern, Belgien mit. der Hauptstadt Brüssel. Holland mit den Hauptstädten Amsterdam und Haag, Österreich mit der Hauptstadt Wien, das deutsche Reich mit der Hauptstadt Berlin. Inseln. Im nördlichen..Eismeer. Nowaja-Semlja und Spitzbergen. In der Ostsee: Die Alandsinseln, Osel, Gotland,Bornholm, Rügen. Seeland, Fünen, Laaland, Langeland, Falster, Fehmarn: Im atlantischen Ocean: Island, die Färöer, Shetlandsinseln, Orkneyinseln (orkm-) oder Arkaden,Hebriden, Großbritannien und Irland. Im Mittel me er: die Pithyusen, Balearen, Korsika, Sardinien, Elba, Sicilien, Malta, Candia (Kreta), die 7 jonischen Inseln mit Corfú, Rhodus, Cypern. Meere und Meerbusen, a) Das nördliche Eismeer mit dem weißen Meer, b) Der atlantische Ocean und dessen Teile: die Nordsee mit dem Zuidersee (seuder). dem Skager-Nak und Kattegat: die Ostee mit dem bosnischen, finnischen und rigaischen Meeerbusen; der Kanal 1a manch« oder das Ärmelmeer mit der Straße von Calais (kalä); das irländische Meer mit dem Nord- und St. Georgskanal. Der Meerbusen von Biscaya oder Gascogne (gaskonj). o) Das mittel- ländische Meer. Dessen Teile sind: Die Meerbusen von Lion (Löwengols) und Genua, das tyrrhenische Meer, das jonische Meer, mit dem Meerbusen von Tarent, das adriatische Meer mit den Meerbusen boit Triest und Venedig, der Archipel, das Marniara-, schwarze und asowsche Meer. Meerengen. Der Sund, große und kleine Belt zwischen der Nord- und Ostsee. Die Straße von Calais (kalä) oder Dover zwischen England und Frank- reich. Der N o r d k a n a l zwischen Schottland und Irland. Der St. G e o r g s k a n a l zwischen Irland und England. Diestraße vongibraltar zwischen Spanien und Afrika verbindet den atlantischen Ocean mit dem Mittelmeer. Diestraße von Bo- nifacio (fatscho) zwischen Sardinien und Corsika. Die Straße von Messina trennt die Apenninen-Halbinsel von Sicilien. Die Straße von Otranto verbindet das adriatische und ionische Meer. Die Straße der Dardanellen verbindet den Ar- chipel mit dem Marmarameer. Der Bosporus oder die Straße von Konstanti- nopel verbindet das Marmara- und schwarze Meer. Die Straße von Kassa führt aus dem schwarzen ins asowsche Meer. Gebirge. 1) Die Pyrenäen zwischen Spanien und Frankreich. Berge: Der Montperdu und der Pie Nethou. 2) Die Sierren in Spanien. 3) Die Alnen in der Schweiz, Süddeutschland und Norditalien. Einteilung der Alpen: a) Die Westalpen vom Mittelmeer bis zum Montblanc (mongblang). Berge : ® er Monte-Viso und Mont- Cenis (ßeni) mit einem Eisenbahn-Tunnel. b) Diemittelalpen vom Montblanc bis zum Brennerpass und auch zur Dreiherrenspitze gerechnet. Berge: Der Montblanc, 4800m, ist der höchste Berg Europas. Der 8t. Bernhard mit einem Hospiz, worin die Bernhardinerhunde zur Rettung der im Schnee Verunglückten gehalten werden, der 8t. Gotthardt mit einem Eisenbahntunnel, der Brennerpass Nlit einer Eisenbahn, c) Die Ostalpen von der Dreiherrenspitze östlich bis zur Donau und zum adri- atischen Meer, mit dem Grossglockner. 4) Die Sevennen und Ardennen in Frankreich. 5) Der Hü mus oder Balkan in der Türkei mit dem Olymp,

5. Realienbuch für niedere Volksschulen - S. 31

1880 - Danzig : Axt
Ost-Europa. 31 Helikon und Parnass. 6) Die Apenninen in Italien, mit dem Gran Sasso, und den feuerspeienden Bergen Vesuv bei Neapel und Aetna auf der Insel Sicilicn. 7) Die Karpathen zwischen Galizien und Ungarn mit der Lomnitzer Spitze. 8) Die Sudeten mit dem Riesengebirge (Sdmeekoppe) in Schlesien. 9) Der Ural und Kaukasus auf der Grenze gegen Asien. 10) Das Kjölengebirge zwischen Schweden und Norwegen mit dem Snemtten (Schneehut). 11) Das Gebirge von Wales (uahls) und das Peakgebirge (piek) in England. Vorgebirge. Das Nord-Kap in Norwegen, Kap Skagen in Jütland, Kapfini- sterre, la Roca, St. Vincent, Trafalgar und Tarifa in Spanien und Portugal. Kap Matapan in Griechenland. Vulkane. Höhlen. Der Vesuv bei Neapel, der Ätna auf Sieilien, der Strom- boli auf einer der liparischen Inseln, der Hekla und Krabla auf Island. Der große und kleine Geyser auf Island sind vulkanische Shringguellen— Die Fingalsgrotte auf Staffa in Großbritannien. Die Peakshöhle (pieks) in England. Die Bäumanns- und Bielshöhle im Harz. Die Adelsberger Grotte in den Ukrainer Alpen. Flüsse. In Rtchland: Die Wolga mündet ins kaspische Meer, der Dnjepr und Dnfestr ins schwarze Meer, die Dwina ins Eismeer, die Newa und Düna in die Ostsee. In Schweden: Die Dal-Elf und Göta-Elf in die Ostsee. In Deutschland: die Memel, Weichsel, Oder in die Ostsee; die Elbe, Weser, Ems und der Rhein in die Nordsee. In Bayern, Oesterreich, Ungarn und der Türkei: Die Donau ins schwarze Meer. In den Niederlanden: Dwmäas undschelde in die Nordsee. In England: die Th emsein die Nordsee. In Frankreich: die S eine (ßän) in den Kanal; die Loire (loar) und Garonne in den Meerbusen von Biscaya; die Rhoneins Mittelmeer. In Spanien: der Ebro ins Mittelmeer, der Minho (minjo), Duero, Tajo (tacho), Guadiana und Guadalquivir in den atlantischen Ocean. In Italien: Die Etsch, derpo, Arno, dietiber ins Mittelmeer. In der Türkei: die Maritza, ins ägäische Meer. Seeen. Derladoga-, Onega- undpeipussee in Rußland. Der Mälar-, Wener- und Wettersee in Schweden. Der Platten- und Neusiedlersee in Ungarn. Der Boden- und Chiemsee in Deutschland. Der Genfer- und Neuf- schatelersee in der Schweiz. Der Garda-, Comersee und Lago Maggiore (madschore) in Italien. Klima. Produkte. Bewohner. Das Klima ist ein gemäßigtes. Der Norden reicht in die kalte Zone, woselbst nur kümmerliche Kiefern, Birken und außerdem Moose und Farn- kräuter gedeihen. Außerdem findet man im Norden: Renntiere, Eisbären, Füchse, Seehunde, Wale, Eidergänse und Fische. Im Süden gedeihen Citronen, Orangen, Reis, Baumwolle und Zuckerrohr, und an der Ostsee findet man Bernstein. — Die Bewohner sind: Ger- manen (Deutsche, Schweizer, Holländer, Schweden, Dänen, Engländer), Romanen (Franzosen, Spanier, Portugiesen, Italiener, Wallonen, Wallachen), Slaven (Russen, Polen, Masuren, Kassuben, Czechen, Galizier, Mähren,Slowaken, Wenden re.), Griechen. Finnen (Magyaren, Finnen, Lappen), Tataren (Türken), Zigeuner re. A. Ost-Europa. Das Kaisertum Rußland hat über 21^2 Mill. qkm. und 86 Mill. Einw., das euro- päische Rußland fast 6 Mill. qkm und 74 Mill. Einw. Es umfaßt V« des festen Landes der Erde und nimmt ohne die asiatischen Besitzungen die Hälfte Europas ein. Unter den Gebirgen merken wir den Ural, Wolchonskiwald mit dem Waldaigebirge und den Kaukasus. Flüsse sind: Der Ural, die Wolga, der Don, Dniepr, Dniestr. Das Klima ist sehr verschieden. In dem ungemein kalten Norden finden wir einige Moosarten und verschiedene Pelztiere. Der Reichtum der Nordländer ist das Renntier, welches dort als Haustier lebt und den Bewohnern Milch und Fleisch liefert, auch vor den Schlitten gespannt wird. In dem mittleren Rußland ist das Klima gemäßigt; im Siiden aber ist es so warm, daß hier Südfrüchte gedeihen und auch das Kamecl als Haustier lebt. Produkte sind: Pferde, Rindvieh, Pelztiere, Fische, (Hausenblase, Kaviar), wilde Bienen; Holz, Getreide, Wein, Platina (im Ural), Eisen, Steinkohlen, Marmor. Das Reich besteht aus vielen Nationen, so daß man etwa 40 verschiedene Sprachen aufgezählt hat. Die Bewohner sind: Slaven, Finnen, Letten, Tataren und Kaukasier. Die herrschende Religion ist die griechisch-katholische. Der Kaiser führt eine unumschränkte Regierung. a) Die Ostsee-Provinzen. 1) Kurland mit der Hauptstadt Mit au. 2) Livland mit der Haupt-und Hafenstadt Riga an der Düna. Die Universitätsstadt D orpat. 3) Esth- land mit der Hauptstadt Reval am finnischen Meerbusen. 4) Jngermannland mit der Rest-

6. Realienbuch für niedere Volksschulen - S. 34

1880 - Danzig : Axt
34 Ii. Teil. Erdbeschreibung. D. Mittel-Europa. vielen Jnselchen in den Lagunen erbaut; statt der Straßen hat die Stadt Kanäle; der Markusplatz ist berühmt. Pàdua. Verona. Mantua. Cremona (Geigen), d) Emilia: Bologna (bolonja), Univ.; Parma; Piacenza (piatschcnza); Modena; Ravenna; Carrara, am Meere, hat große Marmorbrüche. — 2) Mittelitalien: a) Die Marken, mit der Hauptstadt Ancona, b) Umbrien: Hauptstadt Perugia (perudscha). c) Toskana: Haupt- stadt Florenz am Arno; Livorno; Pisa. Zu Toskana gehört auch die Insel Elba, wo Napoleon I. eine Zeitlang lebte, ä) Der ehemalige Kirchenstaat: Nom an der Tiber ist die Hauptstadt des Königreichs, hat 280 000 Einwohner und heißt auch die „ewige Stadt." Hier ist der Sitz des Papstes (Residenz der Vatikan). Die in Kreuzform gebaute Peterskirche ist die berühmteste Kirche der Welt. Die Katakomben unter der Stadt sind unterirdische Gänge und Gewölbe, welche von den ersten Christen als Zufluchts- und Begräbnisstätten angelegt wurden. Der Vatikan und Qnirinal sind Paläste; die Engelsbnrg ist eine Citadelle. Alter- tümer sind: das Kolosseum, das Pantheon, das Kapitolium, die Trajaussänle. Die Stadt besitzt viele Kunstschätze und ist die wichtigste Bildungsstätte der Maler und Bildhauer. Zu Mittelitalien gehörtauch die kleine Republik San Marino (62 qkm). — 3) Unteritalien: a) Neapel oder das vormalige Königreich beider Sicilien ist reich an Südfrüchten, feinen Weinen (Lacrimar Christi) rc. Zu den Plagen gehören: Die Ausbrüche des Vesuv und Ätna, der Sirokko, die Erdbeben und Skorpione. Städte: Neapel am Vesuv, hat eine reizende Lage; die Lazzaroni bilden den ärmsten Teil der Bevölkerung. Die Städte Pompeji und H er cnlanum, welche einst durch den Vesuv verschüttet wurden, werden wieder auögcgraben. Gaöta, Salerno, Tarent, d) Die Insel Sicilien mit Palermo. Städte: Catania am Ätna; Messina, o) Die Insel Sardinien, mit der Stadt Caliari (kaljari). Nördliche Staaten der Balkanhalbinsel. 1) Das Fürstentum Rumänien, hat über 121 000 qkm, etwa 6 Mill. Einw., liegt auf dem linken Donauufer und besteht aus der Moldau mit der Hauptstadt Jassy und der Walachei mit der Hauptstadt Bukarest (bukarescht). — 2) Das Fürstentum Bulgarien (fast 98 Ooo qkm — 4 Mill. Einw.) mit der Hauptstadt Sofia. 8) Das Fürstentum Serbien (fast 44 000 qkm — l1/« Mill. E.) mit der Festung Belgrad an der Donau. 4) Bosnien und die Herzegowina (fast 72000 qkm — 1% Mill. Einw.) mit der Hauptstadt Serajewo. 5) Das Fürstentum Montenegro (fast 5000 qkm —190 Ooo Einw.) mit der Hauptstadt Cettigne ( tschettinje). Die europäische Türkei ist ein Kaisertum, hat 192 Ooo qkm und 6 Mill. Einw. Sie ist von Asien nur durch die Straße der Dardanellen und den Bosporus (2 km breit) getrennt. Das Klima ist mild und weniger heiß als in Italien. Der Boden ist außer- ordentlich fruchtbar, aber nicht fleißig angebaut. Die merkwürdigsten Produkte sind: Pferde, Kamele, Wölfe und Bären, Seidenraupen — Baumwolle, Mais, Reis, Südfrüchte, Tabak — Meerschaum. Die Türken bekennen sich zur muhamedanischen Religion und sind leiden- schaftliche Tabak- und Opiumraucher. Der Landesherr heißt Sultan, der erste Minister Großvezier, der Ministerrat Divan, die Kirche Moschee, die heilige Schrift Koran, der oberste Geistliche Mufti, die Geistlichen überhaupt nennt man Ulema. Provinzen: Rum-, Ili oder Romanie», Macedonie», Thessalien, Albanien, Ost-Rumelien. Städte: Kon- stantinopel (Stambul), in den ältesten Zeiten Byzanz genannt, hat über 600 000 E., liegt am Bosporus in herrlicher Lage; Pera,ugalatà und Skutari sind Vorstädte; das Serail (seraj) ist die frühere Residenz des Sultans nd bildet einen Stadtteil für sich. Adriano pel, an der Maritza. Philipoppel. Gallipoli. Salonichi (das alte Thessalonich). Zur Türkei gehört auch die große Insel Kreta. Das Königreich Griechenland enthält über 50 000 qkm und 1^ Mill. Einw. Es ist der südlichste Teil der Balkanhalbinsel. Das Land ist äußerst uneben, aber sehr fruchtbar und hat ein mildes Klima; in den südlichen Gegenden herrscht fast ewiger Frühling. Produkte wie in der Türkei. Die Bewohner sind griechisch- und römisch-katholisch. Während Griechen- land im Altertum der Sitz der höchsten Geistesbildung war, ist gegenwärtig die Schul- bildung nur dürftig. — Städte: Athen, hat 50 000 Einw., ist die berühmteste Stadt des Altertums, besitzt eine Universität, prächtige Altertümer, z. B. Tempel, Statuen rc. Korinth und Patras, am Golf von Korinth, Handel mit kleinen Rosinen (Korinthen). Nauplia, Festung. Die 3 letztenstädte liegen auf derhablinsel Morea oder dcmpeloponncs. Unter den Inseln merken wir außer den 7 jonischen: Euböa oder Negroponte, Tinos, Naxia, Paros. Die Städte Corfà und Zante auf den gleichnamigen Inseln. v. Mittel-Europa. Die Republik Frankreich, über 500 000 qkm, 40 Mill. Einw. Das Klima im Norden ist wie in Norddeutschland, im Süden sehr mild, so daß Südfriichte gedeihen. Die

7. Realienbuch für niedere Volksschulen - S. 46

1880 - Danzig : Axt
46 Ii. Teil. Erdbeschreibung. Länder Asiens. Verbrecher und von Rußland hierher in die Verbannung geschickt sind. Die Nahrungszweige in Sibirien sind: Im Süden Ackerbau und Viehzucht; im Norden Jagd auf Pelztiere (Bär, Eisbär, Fuchs,Hermelin,Vielfraß, Zobel, Dachs); Bergbau auf Gold und Platin im Ural. Im Altaigebirge findet man Gold und Silber. Der Hund und das Renntier folgen dem Menschen bis zum hohen Norden. Städte: Tobolsk und Irkutsk, Hauptstädte. Jekatherinen- burg. Kiachta, an der chinesischen Grenze. Die asiatische Türkei hat ein mildes Klima und ist sehr fruchtbar. Hier gedeihen Südfrüchte, Baumwolle, Datteln, Reis re. Man findet hier den Löwen, Leopard, Schakal und das Kamel. Die Bewohner sind Türken, Griechen und Armenier, a) Kleinasien (Natolien oder die Levante): Kutahia, Hauptstadt. Smyrna, erste Handelsstadt. Skutari. Jsnik, das alte Nieäa. t>) Armenien: Erzerum, Hauptstadt, berühmt durch seine Waffenschmiede, o) Mesopotamien: Diarbekir, Hauptstadt, Bagdad. Im Altertum blühten Ninive und Babylon, ä) Syrien, Phönicien und Palästina. Aleppo, Hauptstadt. Damaskus, „das Auge des Ostens," in einer fruchtbaren Ebene, Mittelpunkt vieler Karawanenstraßen. Jerusalem, Hauptstadt Palästinas. Arabien ist eine Hochebene, hat viele Wüsten und leidet an Wassermangel. Das Klima ist heiß und trocken. Der giftige Wind Samum ist eine Landplage, und wenn er weht, so verhiillen sich die reisenden Araber Mund und Gesicht. Die häufigen Luftspiegelungen in der Wüste zeigen die täuschendsten Bilder von Landschaften, Flüssen, Seeen re. Es gedeihen der Kaffeebaum und die Dattel, welche letztere Obst- und Brotfrucht zugleich ist. Ferner finden wir Weihrauch, Myrrhen und Zuckerrohr. Hier wohnen die Beduinenstämme, deren Stammeshäupter Schecks heißen. Zwar rühmt man deren Gastfreundschaft; jedoch sind sie durch ihre Raublust ein Schrecken der reisenden Kaufleute. Städte: Mekka mit der Kaaba, dem Heiligtum der Muhamedancr. Medina mit Muhameds Grab. Aden, am Meerbusen von Aden. Iran: a) Persien ist ein gebirgiges Land und enthält viele Sandwüsten und Steppen. Auf den Hochebenen herrscht fast immer am Tage trockene Hitze, die mit kühlen und feuchten Nächten abwechselt. In den südlichen Thälern finden wir einen ewigen Frühling Teheran, Hauptstadt, hat im Sommer ein heißes mörderisches Klinia, ist aber im Winter stark bewohnt. Jspahan. Schiras, in paradiesischer Gegend, b) Afghanistan mit der Hauptstadt Kabu l, in herrlicher Gegend, c) Beludschistan mit der Hauptstadt Kelat; das Land wird von räuberischen Nomaden bewohnt. Turan oder Turkestan mit der Hauptstadt Buchära. China ist nächst Rußland das größte Reich der Erde und hat von allen Ländern die größte Bevölkerung. Jedes Fleckchen wird in Kultur genommen, und man findet sogar Wohnungen auf schwimmenden Flößen. Reis, Weizen und Thee tverden in Menge gebaut. Die Chinesen haben schon eher als andere Völker das Schießpulper, Porzellan, den Kompaß und die Sternkunde gekannt. Trotzdem sie aber schon frühe im Besitze einer hohen Kultur standen, sind sie immer auf derselben Stufe stehen geblieben. Die Religion des Confucius, des Fo (Buddhaismus) und des Dalai-Lama sind am meisten verbreitet. Die Länder sind: a) Das eigentliche China. Städte: Peking, Hauptst., 2 Mill. E. Nanking, 1 Mill. E. Cauton, 1 y2 Skitt. E. b) Tibet mit der Hauptstadt Lassa, derresidenz des Dalai-Lama. o) Die kleine Bucharei oder hohe Tartarei mit der Stadt Kasch gar. ü) Die Mongolei umfaßt die Wüste Schamo. Die Bewohner sind Mongolen und führen ein Nomadenleben, e) Die Mandschurei ist ein Küstenland im Norden Chinas, am Amur. f) Die Halb- insel Korea mit der Hauptstadt Kingkitao. , Japan ist ein Jnselreich. Das Land wird fleißig bebaut und liefert Thee, Reis, Seide und Baumwolle. Die Bewohner bekennen sich zur Lehre des Confucius und Buddha. Der oberste Beherrscher des Landes heißt Mikado. Viele Japanesen nehmen jetzt europäische Bildung an. Die größte Insel heißt Nipon. Städte: Tokio oder Aedo, Hauptstadt, 700000 E. Miako. Naugasaki, Hafen. ^Yokohama, Hauptsitz der Europäer in Japan. Ostindien wird durch den bengalischen Meerbusen in Vorder- und Hinterindien ge- schieden. Das Himälayagebirge ist stark bevölkert und hat Waldungen von Walnuß- bäumen, Kastanien, Birken und Nadelhölzern. Singvögel und Papageien beleben die Laub- wälder. In den fruchtbaren Thälern baut man Reis, Baumwolle, Mais, Zuckerrohr und Wein. Die majestätischen Gipfel des Gebirges sind mit Schnee bedeckt und haben ungeheure Gletscher. Wir finden in Indien den Elefanten, das Nashorn, den Löwen, den Tiger, die Baumwolle, das Bambusrohr, Brotfruchtbäume, Diamanten, Gold, Silber rc. Die Ureinwohner sind die Hindus, welche streng in Kasten geschieden sind und die Götter Brahma, Wischnu und Schiwa verehren. Die Priester oder Brahminen bilden die vornehmste

8. Realienbuch für niedere Volksschulen - S. 47

1880 - Danzig : Axt
Länder Asiens. Afrika. Länder Afrikas. 47 Kaste. Die Inder sind seit alten Zeiten ein gebildetes Volk. Das Sanskrit ist die gemein- same Sprache der Gelehrten. Die Felsentempel und steinernen Pagoden sind bewunderungs- würdige Bauwerke.—Der Indus, Ganges und Buremputer bewässern das Land. a) Vorderindien gehört fast ganz den Engländern. Die Westküste Malabar und die Ostküste Koromandel haben entgegengesetzte Jahreszeiten. Die Südspitze ist das Kap Comorin. — Städte: Kalkutta am Ganges, Hauptstadt des englischen Indiens. Benares am Ganges. Delhi. Madras. Bombay. Kaschmir, berühmte Shawls. Im Süden die Insel Ceylon. b) Hinterindien hat im Süden die Halbinsel Malakka. Bis jetzt ist das Land noch wenig bekannt. Reiche: Birma niit der Hauptstadt Mandalay. Siam mit der Haupt- stadt Bangkok. Anam mit der Hauptstadt Hub. Die indische Jnselflur. 1) Die großen Sundainseln: a) Sumatra; b) Java (dschawa) hat die üppigste Vegetation auf der östlichen Halbkugel. Die große Handelsstadt Batavia hat eine ungesunde Lage; o) Borneo und ü)Celebes. 2)Diekleincnsunda- inseln; die größtejnsel darunter heißt Timor. 3) Die Molukken oder Gewürzinseln liefern die besten Muskatnüsse und Gewürznelken. 4) Die Philippinen. Ii. Afrika. Allgemeines. Größe: 30 Mill. gllm, 275 Müll. Einwohner. Grenzen: Das Mittelmeer int N., der Suezkanal, das rote Meer und der indische Ocean im O-,..der atlantische Ocean im W. Hauptländerr Ägypten, Nubien, die Wiiste Sahara, Nigritien, Senegambien, Ober- und Niedergninea, das Kapland, die Länder der Ostküste. Meerbusen: Der Meerbusen von Sydra am Mittelmeer. Der Meerbusen von Guinea oder das äthiopische Meer im atlantischen Ocean. Das rote Meer im indischen Ocean. Meerengen: Die Straße von Gibraltar, der Kanal von Mozambique (mo- sangbik) und oie Straße Bab-el-Mandeb. Gebirge: Der Atlas im Norden; die habessinischen Alpen im Osten, die Sierra Leona und das Konggebirge gegen Westen; das Mondgebirge im Innern Afrikas.— Vorgebirge: Das Kap Bon im N., das grüne Borgebirge im W., das Kap der guten Hoffnung im S., das Kap Gardafui nn O. „ Seeen: Der Tsadsee im Innern, der Ukerewe- und Tanganjcka-See um den Äquator, der Thanasee in Abessinien. Flüsse: Der Nil mündet ins Mittelmeer, der Senegal, Gambia, Niger und Kongo in den atlantischen Ocean, die Zambese in den indischen Ocean. Produkte: Tiere: Das Kamel, Pferd, der Löwe, der Elefant, das Nashorn, Flußpferd, Zebra, die Giraffe, Gazelle, der Strauß. Pflanzen: Die Dattelpalme. Aloe, der Mais, der Reis und Affenbrotbaum. Mineralien: Gold. Eisen, Salz. Die Bewohner gehören im N. zur kaukasischen Rasse. Die meisten Afrikaner sind Neger. Außerdem giebt es Kaffern, Buschmänner, Hottentotten, Berber, Mauren und Kopten. Die Regenten heißen: Sultan, Pascha, Bei, Dei, Emir. Länder Afrikas. Ägypten wird vom Nil durchflossen, welcher das Land durch die regelmäßigen Über- schwemmungen befruchtet. Wir finden an Altertümern: Die Pyramiden, Obelisken, die Ruinen von Theben und Memphis und die Mumien. Städte: Kairo. Hauptstadt am Nil. Alexandria. Abukir. Suez am Suezkanal; letzterer führt von Port Said am Mittelmeer bis Suez am roten Meer. Nubien (mit den Städten Sennär und Dongola) und Habesch oder Abessinien mit den Nilqucllen. Die Berberei ist von Mauren und Kabylen bewohnt. Da früher zahlreiche Seeräuber (Korsaren) das Mittelmeer durchschwärmten und viele Handelsschiffe beraubten, so wurden die Länder der Berberei mit dem Namen „Raubstaaten" bezeichnet. Heute ist ihnen das Räuberhandwerk gelegt. An der Nordküste liegt der Atlas, welcher hohe Felsen hat, aber arm an Wald ist. Hier haust der Löwe und Panther; an Südfrüchten, Wein, Zuckerrohr und Baumvolle mangelt es nicht. Edelsteine und Erz werden vielfach gefunden. —Staaten: a) Tripolis, Hauptstadt Tripolis, b) Tunis, Hauptstadt Tunis, v) Algier, oder Algerien gehört zu Frankreich; Hauptstadt Algier. <1)Fez und Marokko, mit den Städten Fez und Marokko.

9. Realienbuch für niedere Volksschulen - S. 32

1880 - Danzig : Axt
32 Ii. Teil. Erdbeschreibung. Nord-Europa, denzstadt Si. Petersburg an der Newa (670,000 E.). Sehenswerte Bauwerke und Denk- mäler daselbst sind: Der Winterpalast, die Peterstatue, die Alexandersäule und die pracht- volle Jsaakskirche. Kronstadt, am finnischen Meerbusen hat einen Kriegshafen. b) Finnland mit der Haupt-u. Universitätsstadthelsingfors am finnischen Meerbusen. o) Großrußland mit der alten Hauptstadt Moskau an der Moskwa (611,000 E.). Der berühmte Kreml in dieser Stadt ist eine Festung und enthält das alte Zarenschloß sowie die Krönnngskirche. Nisckney- Nowgorod an der Wolga hat jährlich eine große Messe, ans welcher etwa % Million Menschen aus Asien und Europa ihre Waaren'aus- tauschen. Archangel liegt im Norden unweit der Dwina-Mündung. d) Kleinrußländ oder die Ukraine. Die Universitätsstadt Kiew am Dniepr ist für die Russen eine heilige Stadt. Charkow hat große Pferdemärkte. e) Süd- oder Neurußland umfaßt Bessarabien und das politische Küstenland. Odessa am schwarzen Meer ist Hauptstapelplatz für die Getreideausfuhr. K is ch inew. C h er so n. Ni ko la- j ew. Die Halbinsel Krim mitderhanptstadt Simse ropel unddemkriegshafens ebastopo l. Y Westrußland besteht 1) ans Lithauen mit der Hauptstadt Wilna, 2) aus Wolhynien und Podolien. g) Ostrußland. Kasan an der Wolga. Jekaterinenburg am Ural. Astrachan im Wolga-Delta. Orenburg am Uralfluß. Saratow, an der Wolga, hat in der Um- gegend viele Deutsche. h) Das Königreich Polen mit der Hauptstadt Warschau an der Weichsel, 300 000 E. Die Vorstadt Warschaus heißt Praga. Lodz, Kalisch und Lublin sind merkenswert. B. Nord-Europa. Schweden und Norwegen sind vereinigte Königreiche mit fast 800 000 qkm und 6 Mill. Einw. Das Land ist mehr als doppelt so groß wie Preußen. Unter den kleinen Felscninseln merken wir die Lofoden. An der Westseite ist das Festland vielfach wild zer- rissen. Die schmalen Spalten, welche sich nach dem Meere hin öffnen, heißen Fjorde. Die Einfahrt in diese Fjorde wird durch zahllose Riffe und Felsblöcke (Scheeren genannt) schwierig gemacht. Klima: An der Westseite sind kühle Sommer und milde Winter, im Osten ist das Klima rauh, im Süden wie in Norddeutschland; im Norden ist es grimmig kalt. Pro- dukte: An Pelztieren, Lemmingen und Eidergänsen ist das Land reich. Das Renntier liefert dem Lappen Milch, Butter, Käse und Fleisch. Getreide wird nicht hinreichend erzeugt. Eisen, Kupfer, Holz und Zündhölzer sind Ausfuhrartikel. Die Confession ist lutherisch, die Volksbildung sehr tüchtig. — Skandinavien hat wenig Städte, aber viele Dörfer und zerstreute Gehöfte.—Städte: Stockholm. 157000 Einwohner, in reizender Lage am Mä- larsee, Hauptstadt von Schweden. Upsäla, Universität. Gothenburg an der Glta-Elf. Danemora, große Eisenwerke. Haparanda, im Norden am bottnischen Meerbusen. Christiania, am Christianiafjord, Hauptstadt von Norwegen. Bergen, großer Fisch- handel. Drontheim. Hamm er fest, nördlichste Stadt Europas. Das Königreich Dänemark (mit fast 39 000 qkm. 2 Mill. Einw.) besteht aus den Inseln: Seeland, Fünen, Laaland, Färöer, Island und der Halbinsel Jütland. Die Insel Bornholm zwischen Schweden und Pommern. Das Klima ist feucht; Winde und Nebel sind vorherrschend. Die Einwohner sind protestantisch und treiben meist Viehzucht, Fischerei und Handel.—Städte: Kopenhagen auf Seeland, Hauptstadt 194,000 E. Helsiugör mit der Festung Kronenburg. Auf Jütland liegen: Aal borg, Viborg und die Festung Fridericia. Reykjawik ist der Hauptort von Island. Auf dieser Insel herrscht große Kälte. Das isländische Moos und die Eidervögel sind hier einheimisch. Man findet feuer- speiende Berge und heiße Springquellen (Geyser). Das Königreich Großbritannien und Irland enthält 315 000 qkm und 34 Mill. Einw., hat viele außereuropäische Besitzungen. Die See macht das Klima außerordentlich mild, doch auch feucht. Die Nebel sind oft so dick, daß z. B. in London am Tage die Gas- lampen brennen müssen. Produkte: das englische Pferd ist der größte Schnelläufer. Die Viehzucht wird stark betrieben. Austern werden besonders gezüchtet. Der Ackerbau ist vor- trefflich. Der Reichtum an Eisen, Kohlen und Salz ist unermeßlich. Auch Zinn, Kupfer, Blei und andere Metalle sind vorhanden. Großartig sind die Fabriken für Eisen-, Stahl-, Leinen-, Baumwollen- und Seidenwaren. Die Bewohner gehören zur bischöflichen, presby- terianischen und römisch-katholischen Kirche. Das Land besteht aus 3 Teilen: — a> England. London an der Themse mit 4 Mill. Einw., Hauptstadt, Universität, ist der erste Handels- platz und die Volksreichste Stadt der Erde und bedeckt etwa 300 qkm Land. Der Handels- verkehr in der City (ßittid) der Altstadt, ist riesig. Berühmte Gebäude sind: Der Tower (tauer),

10. Realienbuch für niedere Volksschulen - S. 33

1880 - Danzig : Axt
C. Süd-Europa. Sä welcher ein Gefängnis für Staatsgefangene war, die Paulskirche, die Westminster-Abtei, das Parlamentsgebäude, das britische Museum u. a. Etwa zweitausend Seeschiffe liegen fortwährend in London. Unter der Themse befindet sich ein Tunnel. Greenwich (grihnitsch); hier ist die Meridian-Sternwarte Englands. Dover, Ueberfahrt nach Calais in Frankreich. C a n t e r - bury (käntrbri). Southamton (sautämpten). Portsmouth (portsmöds). Cambridge (kähmbridsch), Univ. Oxford, Universität. Bristol (brist'l). Birmingham tbirminghäm). Liverpool (livverpul), nach London die größte Handelsstadt Europas. Manschester (mentchest'r), der erste Platz der Welt für Baumwollenwaren. Newkastle (njnkäss'l) Stein- kohlenwerke. — b. Schottland. Edinburg, Hauptstadt,Universität. Glasgow, Universität, Steinkohlen. Die Hebriden mit der Insel Staffa, worauf die berühmte Fingalshöhle. Die Bewohner der Orkaden und Shetlandsinseln sschetländs-) betreiben Fischerei und Eiderfang, o) Irland. Dublin fdöblin), Hauptstadt, Universität.— Belfast. — Zu Großbritannien gehören in Europa: Die Inseln Malta (im Mittelmeer) und Helgoland (vor der Elbmün- dung), sowie die Festung Gibraltar in Spanien. Außerdem hat dasreich auch noch viele außereuropäische Besitzungen. 0. Süd-Europa. Die pyrenäische Halbinsel oder Portugal und Spanien. Die Pyrenäen sind auf ihren Gipfeln stets mit Schnee und Eis bedeckt. Am Fuße des Gebirges liegt die Ebro ebene, in welcher Orangen, Ölbäume und Wein gedeihen. Im Süden ist das Klima im ganzen mild und der Winter fast unbekannt; es gedeihen dort die Dattelpalme, das Zuckerrohr, der Indigo, Wein und Südfrüchte. Sonstige Produkte sind: Merinoschafe, welche beständig im Freien bleiben und eine berühmte Wolle liefern, Esel, Maulesel, die Cochenille, Seidenraupen — viel Silber, Blei und Quecksilber. Die Bewohner sind katholisch, stolz, tapfer, freiheitsliebend, aber in der Bildung zurück. a) Das Königreich Spanien, 500 000 qkm, ist fast Iv2 mal so groß als das Königreich Preußen und hat 17 Mill. Einw. — Städte: Madrid, Hauptstadt am Man- zanarcs, auf öder Hochfläche, hat nach dem Sprichworte „drei Monate Winter und neun Monate Hölle": Universität, 333 000 Einw. In der Nähe das Lustschloß Aranj uez (aranchues). Valladolid (waljadolid). Saragossa, am Ebro. Toledo, am Tajo (tacho). Cordova, am Guadalquivir. Sevilla, (sevilja), am Guadalquivir, Columbus Grabmal. Granäda mit der Alhambra, dem Palast der frühern Maurenkönige. Cadix, Kriegshafeu am Golf von Cadix. Die Festung Gibraltar gehört den Engländern. Am Mittelmeer: Mälaga, Weingärten; Cartagena; Alicante; Valencia; Barcelona; Zaragoza (dsaragodsa) am Ebro. Im Norden liegt Navarra mit der Festung Pamplona, und das Baskenland mit der Stadt Bilbao. Von den Basken sagen die Castilianer: Sie schreiben Salomo und spechen dies Wort Nebukadnedzar aus, weshalb auch selbst der Teufel ihre Sprache nicht habe erlernen können, obgleich er sich eigends zu diesem Zweck sieben Jahre in Bilbao auf- gehalten. Die balearischen Inseln Mallorea (maljorka) mit der Stadt Palma und Menorca und die pityusischen Inseln im Mittelmeer. b) Das Königreich Portugal, fast 93 000 qkm, über 4^ Mill. katholische Einwohner. Lissabon am Tajo, Hauptstadt, 280000 Einw. Der Portugiese sagt mtt Stolz: ,,Wer Lissabon nicht gesehen, hat nichts gesehen." Oporto am Duero, Portwein, Coimbra ist eine Universitätsstadt. Die apenninische Halbinsel oder das Königreich Italien hat über 296 000 qkm, 28 Millionen Einwohner, und ist etwa 5/ö so groß wie Preußen. Die Halbinsel liegt zwischen dem adriatischen, jonischen und tyrrhenischen Meer. Das adriatische Meer bildet den Golf von Venedig, das jonische den Golf von Tarent, das tyrrhenische den Golf von Ge nua. Im Norden treten die Alp e n, worin der Montblanc liegt, ins Land. Die Apenninen durchziehen das Land der Länge nach; im mittlern Teile derselben liegen: die Hochebene der Abruzzen und die pontinischen Sümpfe. Das Klima ist im allgemeinen sehr mild; Schnee kennt man nur auf den höchsten Gebirgen. Zu den mildesten und fruchtbarsten Land- strichen gehören: Die Poebene, die Gegend von Genua und Florenz, ferner: Neapel und Sicilien. In Unteritalien gedeiht die Dattelpalme und Aloe. Hier herrscht auch zuweilen der heiße Wind Sirokko. Zu den Produkten gehören: Der Maulesel, der Thunfisch, die Sardellen und Seidenraupen, — der Reis und Wein, das Baumöl und Johannisbrot, die Apfelsinen, — Eisen (auf Elba); Schwefel (auf Sicilien). Marmor bei Carrara. Die Einwohner sind leichtblütiger und heiterer Natur und meist katholisch. Es giebt unter ihnen viele Bettler und Räuber. — Landeseinteilung. 1) Oberitalien: a) das Fürsten- tum Piemont: Turin, b) Herzogtum Genua: Genua, am Meer. 0) Die Lombardei und Venedig: Mailand mit einem berühmten Dom. Pavia. Venedig, auf Krüger, Realienbuch. Erdbeschreibung. 3
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